Was ist ein Barcamp?
Barcamps, das sind sogenannte Unkonferenzen bei denen die Organisatoren nur den Rahmen schaffen und die Teilnehmer für die Inhalte selbst verantwortlich sind. Für mich ist diese Form der Konferenzen das Pendant zu Social Media, denn jeder hat die Chance mitzugestalten. Der Grundgedanke eines Barcamps basiert auf der Prämisse, dass es keine Zuschauer sondern nur Teilnehmer gibt. Bedeutet, jeder vor Ort ist dazu aufgerufen etwas zum Erfolg der Konferenz beizutragen, ganz egal ob dies das Anbieten einer Session, die aktive Teilnahme an einer solchen, das Berichten darüber oder das Mithelfen beim Aufräumen ist.
Das Barcamp Konzept gibt nur sehr wenige Regeln vor, die dafür aber wirklich beherzigt werden sollten, um die Grundidee der Barcamps zu erhalten.
- Du sprichst über das Barcamp.
- Du bloggst über das Barcamp.
- Wenn Du präsentieren möchtest, schreibt Deinen Namen und Dein Thema in einen der Session-Slots.
- Nur drei Wörter zur Vorstellung
- Es gibt so viele Session parallel, wie es der Veranstaltungsort erlaubt.
- Keine vorangekündigten Präsentationen, keine Touristen sondern nur Teilnehmer.
- Präsentationen dauern so lange wie sie dauern oder bis die folgende Präsentation beginnt
- Wenn es Dein erstes Mal auf einem barcamp ist, dann musst Du präsentieren (Ok, Du musst nicht wirklich, aber Du solltest versuchen mit jemandem gemeinsam zu präsentieren oder zumindest aktiv Fragen stellen und ein interaktiver Teilnehmer sein).
Der Ablauf eines Barcamps beginnt meistens mit einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer, darauf folgt die Sessionplanung. In dieser schlagen Freiwillige einen Vortrag, Workshop oder eine Diskussionsrunde vor und erfragen das Interesse im Raum. Entsprechend der Meldungen wird dann ein Platz auf dem vorbereiteten Stundenplan belegt. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, dass dieses Konzept funktioniert und wie viel Wissen und Erfahrung auf einem Barcamp ausgetauscht und weitergegeben wird. Dazu ist die Stimmung auf einem Barcamp ansteckend – hat einen der Barcamp Spirit gepackt, lässt er einen nicht so schnell wieder los. Bei mir führte es dazu, dass ich mittlerweile Barcamps in 4 Ländern und auf zwei Kontinenten besucht habe.
Gleiches gilt offensichtlich für die Organisation. Bereits in 2007 begann ich mein erstes Barcamp, gemeinsam mit Cem Basman und Christian Rasch zu organisieren. Dieses Camp, das Wordcamp, war gleichzeitig das erste Themencamp in Deutschland und fand Anfang 2008 statt. Noch im gleichen Jahr stieg ich in die Organisation eines der aktuell größten Barcamps in Deutschland, dem Barcamp Hamburg, sowie des Communitycamps, welches sich zu der größten Fachkonferenz für Community – und Social Media Manager gemausert hat, ein. Mit selbst organisierten Barcamps und denen, die ich unterstützt oder nur moderiert habe, komme ich mittlerweile auf mehr als 30 Veranstaltungen und es werden sicher noch einige dazu kommen.